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Mehrfach wurde sie coronabedingt verschoben, nun öffnet die Art Cologne wieder fürs Publikum. Rund 150 Galerien präsentieren Kunst aus der ganzen Welt.
"We Are Free!" von Ilya und Emilia Kabakov
Mit spannenden Sonderschauen und außergewöhnlichen Highlights lockt die diesjährige Art Cologne ihr Publikum in die Messehallen am Rhein. Nachdem 2020 die Art Cologne aufgrund der Corona-Pandemie ausschließlich online stattfinden konnte, öffnet die populäre Kunstmesse nun unter Einhaltung der 3G-Regeln (Stand 17.11.) wieder ihre Tore. Kunstinteressierte haben vom 17. bis zum 21. November 2021 die Chance, Kunstwerke aus etwa 20 Ländern zu bestaunen. Insgesamt präsentieren 151 nationale und internationale Galerien die Vielfalt der Kunstwelt von der klassischen Moderne über die Nachkriegs- bis hin zur Gegenwartskunst.
Parallel zur Art Cologne zeigt die Cologne Fine Art & Design mit rund 60 Galerien und Händlern Kunst, Kunsthandwerk und Design von der Frühzeit bis in die Moderne. Daniel Hug, Direktor der Art Cologne, freut sich über den "Re-Start" der Kölner Kunstmesse:"Kunst zu erleben, sozusagen Face-to-Face, mit Galeristinnen und Galeristen, mit Sammlerinnen und Sammlern und mit vielen Kunstbegeisterten zu diskutieren - das hat gefehlt und ist nun wieder möglich. Wir freuen uns darauf, die Hallen wieder für die Kunst zu öffnen."
Wet Transistor vom brasilianischem Künstler Pedro Wirz
Die Kölner Kunstmesse hat eine lange Tradition. Als "Kunstmarkt Köln '67" wurde sie 1967 von den beiden Galeristen Hein Stünke und Rudolf Zwirner im Kölner Gürzenich, der altehrwürdigen Festhalle in der Kölner Altstadt, gegründet. Seitdem zählt sie zu den ältesten Kunstmessen weltweit. Die Idee, Kunst auf einer Verkaufsmesse anzubieten, war aus der Not geboren: Obwohl das öffentliche Kunstinteresse am Ende der Nachkriegszeit angestiegen war, hatte sich der deutsche Kunsthandel noch nicht erholt. Es ging aber nicht nur ums Geschäft - die Initiatoren wollten zusätzlich ein neues künstlerisches Zentrum in Deutschland etablieren. Berlin hatte seine ehemals führende Rolle als deutsche Kunstmetropole durch Krieg und Teilung verloren.
Wegen der Corona-Pandemie musste die Kölner Kunstmesse vergangenes Jahr pausieren. Jetzt aber können sich Kunstfans und -experten in den kommenden Tagen in den Kölner Messehallen tummeln, wo sich die zeitgenössische Kunstwelt bis zum 21. November präsentiert. Wie oben der Italiener Guglielmo Castelli aus der Berliner Kunstgalerie Rolando Anselmi.
Insgesamt präsentieren 151 nationale und internationale Galerien aktuelle Kunstwerke. Auch die im polnischen Kattowitz geborene Künstlerin Aneta Kajzer ist vertreten, die sich in ihren Werken besonders abstrakter Kunst widmet. Wenn sie an ihren großformatigen Bildern arbeite, fühle es sich an wie ein Workout, sagte die Künstlerin, die in New York lebt, dem Online Magazin "gallerytalk.net".
Bei der diesjährigen Art Cologne sind erneut viele junge Künstlerinnen und Künstler vertreten. Einer von ihnen ist der 27-jährige Charles Brett Seiler, der in Kapstadt lebt und arbeitet. In seinen Arbeiten stehen besonders Gender und Sexualität sowie die Intimität und Zärtlichkeit zwischen Männern im Mittelpunkt.
Als besonderes Highlight auf der Art Cologne wird die Sonderschau der Künstlergruppe "Queer Budapest" vorgestellt. Ausgewählte Arbeiten werden gezielt in den Kontext aktueller politischer Maßnahmen der ungarischen Regierung gestellt, wie etwa das jüngste Gesetz gegen sogenannte "homosexuelle Propaganda", bei dem die Rechte der LGBTQ-Community angegriffen werden.
In der Sonderschau der Landesbank Baden-Württemberg "What - if Could - be" werden zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler präsentiert. Das Foto mit dem Titel "Blow Up" stammt von der deutschen Künstlerin Josephine Meckseper. Sie lebt in New York und hat bereits in der Vergangenheit mehrfach auf die Unterrepräsentation von Frauen in der Kunstszene aufmerksam gemacht.
Die Arbeiten von Hans Reichel machen ebenfalls neugierig. Diese warme, verspielte Zeichnung schickte er während seiner Haft (1941-43) im französischen Internierungslager "Camp de Gurs" an die Künstlerin Herta Hausmann, die er liebevoll "Hertiherz" nannte. Sie war seine Vertraute und Weggefährtin, der er zwischen 1939 und 1964 etwa 200 Briefe schrieb, die man später in ihrem Nachlass fand.
Auch die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft werden künstlerisch dargestellt. Thomas Demand (*1964) zeigt in seiner Arbeit "Canopy" identisch weiße Balkone in einem himmelblauen Wohnblock, von denen einer von einem gelben Vordach verdeckt wird. Laut Demand gehe es dabei um ein Individuum, das versuche, sich vor allen anderen um sich herum zu schützen.
Die Amsterdamer Galerie Akinci präsentiert den 1960 in Moskau geborenen Künstler Andrei Roiter mit seinem Gemälde "Dinge, die ich nicht brauche". Die Galerie kann sich, wie alle anderen Ausstellenden auch, für einen fairen Preis auf der Art Cologne präsentieren - dank der Kulturförderung der Bunderegierung, die es überhaupt möglich macht, dass eine Kunstmesse wie die Art Cologne stattfinden kann.
"Queer Budapest" zeigt Werke aufstrebender und etablierter Künstlerinnen und Künstler aus der ungarischen LGBTQ-Szene. "Der Unsichtbarmachung trotzen" will die Ausstellung und zeigt Kunst von Malerei über Fotografie bis hin zu Performancekunst. So bietet sie eine vielschichtige Auseinandersetzung mit dem oftmals schwierigen queeren Leben in Ungarn - und die Konflikte, mit denen die Kunstschaffenden im Land konfrontiert sind.
Das Veranstaltungswesen musste im Zuge der Corona-Pandemie erhebliche Rückschlage hinnehmen. Mit dem Programm "Neustart Kultur" fördert die deutsche Bundesregierung auch Kunstmessen wie die Art Cologne und die Cologne Fine Art & Design. Die "Koelnmesse", Veranstalterin der Art Cologne, erklärte, dass diese Förderung vollständig an alle Aussteller der Messe weitergegeben werden.
Als oberste Kulturverwalterin ist Monika Grütters so mächtig wie niemand vor ihr. Abzusehen war das nicht. Doch was wird nach der Wahl aus ihrem Amt?
Spekulation treibt die Preise für Lebensmittel in die Höhe. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) will dabei nicht länger in der Verantwortung stehen und investiert künftig nicht mehr in Agrarrohstoffe.
Rosemarie Trockel gehört neben Richter und Baselitz seit Jahren zu den bekanntesten deutschen Künstlern weltweit. Sie machte schon Schweine und Herdplatten zu Kunstobjekten und sprengte sogar ein Haus in die Luft.
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